Mit dem Q4-2025-Release am 15. November 2025 der SAP Analytics Cloud (SAC) liefert SAP das letzte große Update des Jahres und setzt, wie im letzten Update, deutliche Schwerpunkte in den Bereichen Design, Usability und Planning. Ein zentrales Element ist das neue Horizon Theme, mit dem SAP den nächsten Schritt seines umfassenden UI-Redesigns vollzieht. Das Theme folgt konsequent den Richtlinien des SAP-Fiori-Designsystems und sorgt für ein moderneres, klares und einheitliches Nutzererlebnis.
Ergänzend dazu führt SAP My Metrics ein persönliches KPI-Dashboard, das Anwendern ermöglicht, häufig benötigte Kennzahlen aus unterschiedlichen Stories zentral an einem Ort zu sammeln und individuell zu organisieren.
Zusätzlich erweitert das Release die Möglichkeiten für Custom CSS, Story-Branding und Farbgestaltung: mit individuell definierbaren Farbpaletten und weiter ausgebauten Styling-Optionen lassen sich Corporate-Design-Vorgaben künftig deutlich besser realisieren.
Das Release bringt auch wichtige Fortschritte im Planning. Besonders das Seamless Planning profitiert von einer verbesserten Live-Datenintegration und einigen Quality-of-Life-Updates, die das Arbeiten für Planer und Modellierer erleichtern. Auf dieses Thema gehen wir jedoch genauer in einem separaten Blogartikel nach.
New Horizon Theme
Mit der SAP-Fiori-Designstrategie verfolgt SAP das Ziel, ein modernes und einheitliches Nutzererlebnis für alle SAP-Produkte zu ermöglichen und den Markenauftritt konsistent zu halten. Durch das Horizon Theme geht SAP den nächsten Schritt und führt das Fiori-Design in SAC ein um auch hier das Look and Feel zu verbessern (Usern von Datasphere wird der neue Look bekannt vorkommen). Das Theme nutzt ein tonales Farbschema um die Lesbarkeit und den Kontrast zu verbessern. Dadurch sollen Inhalte und wichtige Aktionen stärker in den Vordergrund rücken und ein barriereärmeres Design ermöglichen.
Beim Öffnen der SAC wird weiterhin standardmäßig das Belize Theme geladen (Das neue Theme wird im Laufe des nächsten Jahres als Standard ausgewählt). Nutzer werden jedoch auf das neue Horizon Theme hingewiesen und können es direkt in den Einstellungen aktivieren. Besonders die Variante Evening Horizon (Dark) dürfte viele Anwender freuen, da sie endlich einen vollwertigen Dark Mode bietet. Ergänzend dazu stehen Morning Horizon (Light) als helles Standard-Theme sowie High Contrast White und High Contrast Black für maximale Barrierefreiheit zur Verfügung. Damit deckt die Horizon-Designfamilie unterschiedliche Arbeitsstile und Anforderungen ab, von klarer, heller Darstellung über dunkle, kontrastreiche Oberflächen bis hin zu stark kontrastierten, inklusiven Themes für eine bessere Zugänglichkeit.
Das Horizon Theme lässt sich sowohl individuell als auch zentral aktivieren. Nutzer können die Einstellung direkt in ihrem Profil anpassen, während Administratoren die Theme-Umstellung systemweit für alle Anwender vornehmen können.

Weitere Anpassungen:
• Verbessertes Nutzerprofil
Das Nutzerprofil wurde neu gestaltet und verschlankt, sodass wichtige Informationen schneller erreichbar sind. Beispielsweise kann nun die System Information direkt über das Profil-Icon angezeigt werden.
• Komfortable Suche und Optimierung der Navigationsleiste
Die Suche wurde um die Autovervollständigung angepasst. Dies erleichtert die Suche, da sowohl nach einem bestimmten Objekt als auch nach einem User gesucht werden kann. Ganz ausgereift ist die Autovervollständigung noch nicht. Wie bei der Suche in Datasphere werden auch Treffer angezeigt, die nur lose mit der Eingabe zusammenhängen, selbst dann, wenn der Suchbegriff nicht im Beschreibungstext oder im technischen Namen enthalten ist. Dadurch muss die Suche noch sehr spezifisch ausgewählt werden. Eine Hilfe und Verbesserung ist sie dennoch.

Auch die seitliche Navigationsleiste wurde überarbeitet und sowohl strukturell als auch funktional verbessert. Inhalte sind nun klar nach Apps und Funktionen gegliedert, was die Orientierung deutlich erleichtert. Obwohl die Änderungen auf den ersten Blick nicht groß wirken, trägt die neue Struktur dazu bei, dass die Navigation übersichtlicher und schneller zu bedienen ist. In der kompakten Ansicht werden beim Überfahren der Symbole die jeweiligen Modulnamen eingeblendet, sodass Nutzer auch in engem Arbeitsbereich jederzeit schnell finden, was sie benötigen.
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My Metrics in SAP Analytics Cloud: Ihr zentraler Überblick über alle wichtigen KPIs
In der überarbeiteten Navigationsleiste findet sich nun auch eines der wichtigsten neuen SAC-Features des Updates: My Metrics. Die Funktion war grundsätzlich bereits vorhanden, bisher jedoch unter dem Namen Watchlist. Da sie nur wenigen Anwendern bekannt war und schwer zu finden war, hat SAP das Konzept vollständig überarbeitet und deutlich verbessert.
My Metrics steht jetzt an zweiter Stelle der Navigationsleiste und kann von jedem Nutzer individuell aufgebaut werden. Zudem lassen sich persönliche oder mit dem Team geteilte Metrik-Listen direkt auf der SAC-Startseite einblenden.

Ein Vorteil von My Metrics ist, dass wichtige Kennzahlen schnell zugänglich sind, ohne dass man mehrere Stories öffnen oder ein eigenes Dashboard erstellen muss. KPIs lassen sich per Rechtsklick direkt aus einer Story zur persönlichen Liste hinzufügen, was den Aufbau eines kompakten Überblicks deutlich erleichtert. Gleichzeitig ist das Zusammenspiel zwischen My Metrics und den zugrunde liegenden Stories positiv hervorzuheben: Über das Kontextmenü einer Metrikkachel kann man jederzeit wieder direkt in die ursprüngliche Story springen. Sind die KPIs nicht zu komplex modelliert, lassen sich zudem Smart Insights nutzen, um eine kurze automatische Analyse abzurufen.

Doch trotz dieser Zugänglichkeit bleibt My Metrics funktional relativ eingeschränkt. Die Anwendung bietet nur begrenzte Möglichkeiten zur Anpassung, und komplexere Szenarien lassen sich damit kaum abbilden. Erweiterte Filteroptionen, dynamische Steuerungen oder interaktive Elemente fehlen. Erfahrene SAC-Entwickler können auf Basis derselben Datenmodelle deutlich leistungsfähigere Dashboards mit individuellen Skripten, flexiblen Filtern, responsiven Layouts und einer Visualisierungstiefe erstellen, die My Metrics aktuell nicht erreicht. My Metrics eignet sich daher vor allem für einen schnellen, persönlichen Überblick über ausgewählte KPIs. Für tiefere Analysen, bereichsübergreifende Steuerung oder anspruchsvollere Reporting-Szenarien bleibt ein vollwertiges Story-Dashboard jedoch weiterhin die bessere Wahl.
Theme Farben und Paletten
Parallel zum neuen Design wurden die Story-Themes modernisiert. Dabei wurden Theme-Farbpaletten und Verläufe eingeführt, in denen Sie einheitliche Standardwerte für Farben und Darstellungen hinterlegen können.
Die erweiterten Funktionen für Farbpaletten ermöglichen es, eigene Farbschemata für Stories zu definieren und unnötige Standardpaletten zu entfernen. Dadurch lassen sich Inkonsistenzen vermeiden und Corporate-Design-Vorgaben über mehrere Stories hinweg verlässlicher umsetzen und das alles ohne aufwendiges CSS-Scripting. Ergänzend können Designer jeder Farbpalette eine eindeutige ID und eine Beschreibung hinzufügen, was die Verwaltung und Wiederverwendung erleichtert.
Die Palettenverwaltung befindet sich in den Story-Optionen unter Format → Design → Design anlegen. Dort können Nutzer alle relevanten Designelemente anpassen - von Typografie-Farben bis zu Diagramm-spezifischen Paletten wie Wasserfallfarben. Die erstellten Konfigurationen können anschließend als Vorlage gespeichert und für weitere Stories genutzt werden.

Die neue Combo-Box sorgt dafür, dass alle vordefinierten Custom-CSS-Klassen direkt im Styling-Panel sichtbar sind. Zuvor mussten diese Klassen manuell eingetippt werden, was fehleranfällig und wenig komfortabel war. Legt man nun beispielsweise einen neuen Button an, genügt es, das CSS-Dropdown zu öffnen, um eine Liste aller verfügbaren Klassen angezeigt zu bekommen.

Weitere Updates: Wichtige Story-Anpassungen für effizientere Analysen
Es gab auch wieder ein paar Customer Care Updates für die Story. Wir gehen im Folgenden einmal auf die aus unserer Sicht wichtigsten Anpassungen und neuen Features ein.
• Hyperlink in Storys erstellen und neue Pop Up Funktion
Eine der Änderungen im Q4-Update betrifft die Handhabung von Hyperlinks. Bislang mussten Story- und externe Links über ein Button-Script (z. B. mittels NavigationUtils.openStory oder NavigationUtils.openHyperlink) hinterlegt werden, was insbesondere nach Systemtransporten zusätzlichen Anpassungsaufwand verursachen konnte. Mit dem neuen Release lässt sich ein Hyperlink oder eine Story nun direkt über das Kontextmenü des Buttons hinzufügen. Dadurch entfällt der Weg über das Scripting, und die Pflege der Verlinkungen wird insgesamt übersichtlicher.

Eine weitere kleine, aber praktische Neuerung betrifft die Pop-up-Funktion: Das Schließen eines Pop-ups durch einen Klick außerhalb des Fensters kann nun ohne Skripting direkt in den Builder-Einstellungen aktiviert werden. Dadurch wird die Konfiguration einfacher und nachvollziehbarer.

• Neue API’s und DataAnalyzer ShortLink
Mit dem Update stellt SAP weitere API’s zur Verfügung. Für Diagramme stehen zusätzliche Skriptfunktionen zur Verfügung, um Variance-Einstellungen durch Script zu ändern. Zudem unterstützt die URL-API weitere Operatoren wie in, between oder greaterEqual, sodass Variablen beim Story-Aufruf präziser gesetzt werden können. Zudem wurde auch eine API hinzugefügt, die es ermöglicht, den Data Analyzer direkt mit dem vordefinierten Aufriss in einer Story aufzurufen. Dieser kann über openDataAnalyzer direkt für eine Tabelle oder ein Diagramm verwendet werden.
Der Data Analyzer wurde um eine zusätzliche Exportfunktion erweitert. Beim Export in eine Excel-Datei kann nun optional ein Shortcut-Link erzeugt werden, der in einem separaten Tabellenblatt abgelegt wird und die im Analyzer verwendete Struktur sowie die gesetzten Filtereinstellungen referenziert. Darüber hinaus steht die Möglichkeit zur Verfügung, festzulegen, ob die Daten mit den im Analyzer angezeigten Zahlenformaten (z. B. Währungssymbolen oder Prozentdarstellungen) oder als reine numerische Werte ohne Formatierung exportiert werden sollen.
Seamless Planning: Live-Versionen und direkte Datasphere-Integration
Mit dem Q4-Update führt SAP eines der wichtigsten Features für Seamless Planning ein: Live Versions in Planungsmodellen mit direkter Anbindung an SAP Datasphere Views. Planungsmodelle in der SAC können damit erstmals ohne jegliche Upload-Prozesse auf operative Daten aus der Datasphere zugreifen. Faktendaten stehen jederzeit live zur Verfügung, was Redundanzen eliminiert und das gesamte Datenmanagement deutlich vereinfacht.
Besonders hervorzuheben ist die neue Flexibilität beim Einbinden externer Versionen: Die zugrunde liegende Datasphere View muss nicht exakt der Struktur des SAC-Modells entsprechen. SAC erkennt automatisch Dimensions- und Measure-Felder, gleicht bestimmte Datentypunterschiede aus und weist fehlende Members dynamisch zu. Dadurch lassen sich auch heterogene oder anders modellierte Views problemlos integrieren.
In Kombination mit der automatischen Modellgenerierung aus Datasphere-Quellen entsteht ein rundes Gesamtpaket. Sobald die Wiederverwendung von Datasphere-Dimensionen sowie Write-Enablement über Transformation Flows verfügbar werden, ist die Integration von Seamless Planning zwischen SAC und Datasphere nahezu vollständig.
Da dieses Thema deutlich tiefer geht und sowohl architektonische als auch prozessuale Auswirkungen hat, folgt hierzu demnächst ein separater, ausführlicher Blogbeitrag.
SAC Q4 Release: Unser Fazit
Das Q4-Release bringt eine Reihe sinnvoller Verbesserungen mit sich. Besonders das neue Horizon Theme sticht hervor: Es macht die SAP Analytics Cloud übersichtlicher, moderner und deutlich nutzerfreundlicher und fügt sich damit besser in die Gestaltungslinie anderer SAP-Cloud-Anwendungen ein. Mit der Einführung der Farbpaletten und erweiterten Designoptionen erhalten Anwender nun endlich praktikable Mittel, um Dashboards konsistent an das eigene Corporate Design anzupassen – ein Wunsch, der seit Langem bestand.
Wie stark My Metrics im täglichen Arbeiten genutzt wird, bleibt abzuwarten. Die Funktion bietet einen schnellen Überblick über KPIs, ist jedoch bislang noch eingeschränkt und dürfte in Zukunft von weiteren Erweiterungen profitieren, um flexibler und vollständiger einsetzbar zu sein.
Insgesamt liefert das Q4-Update eine solide Weiterentwicklung, die wichtige Usability-Lücken schließt und gleichzeitig den Weg für größere Neuerungen ebnet. Besonders im Bereich Seamless Planning und der Live-Datenintegration mit SAP Datasphere zeichnet sich ein deutlicher Fortschritt ab.
Haben Sie Fragen zur SAP Analytics Cloud oder zu einem anderen Thema? Kontaktieren Sie gerne einen unserer Experten für eine unverbindliche Beratung.
FAQ - SAC Q4 Release
Hier finden Sie einige der häufig gestellten Fragen zum SAC Q4 Release.
SAP Analytics Cloud, SAP Planning
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